Finowboden/Regosol (Station 4)
GPS-Koordinaten: 13° 41′ 59″ E 52° 47′ 3″ N
Nach 480 Metern auf der Kopfsteinpflasterstraße fallen besonders auf der linken Seite steile sandige Hänge auf.
Am Rosenberg
An der Station 4 durchschneidet die historische Kopfsteinpflasterstraße den sogenannten Rosenberg. Vielen Einheimischen ist dieser Ort noch bekannt als leicht zugängliche Quelle für den Abbau von Sand.
Finowboden/Regosol
Nördlich von Melchow verläuft der Übergang von der Moränenplatte des Barnim zum Eberswalder Urstromtal, welcher in diesem Gebiet von langgestreckten Dünenzügen morphologisch verdeckt wird (vgl. Liedtke 1956/57). Das aus glazifluviatilen und äolischen Sanden aufgebaute Profil Rosenberg bei Melchow liegt in einem solchen Dünenfeld auf der oberen Terrasse des Eberswalder Urstromtals.
An der Oberkante der Urstromtalsande wurde von Schlaak (1993: 82/83) ein begrabener Boden beschrieben und gleichzeitig als südlichstes Vorkommen des Finowbodens im Eberswalder Tal kartiert. Dieser Boden wird von Dünensanden überlagert, welche noch einen weiteren begrabenen Boden (Podsol) sowie einen Regosol als Oberflächenboden aufweisen.
Diesem Profil kommt besonderes Interesse zu, da es sich um einen Paläobodenkomplex handelt, welcher im Hangenden mit dem Podsol noch einen weiteren datierten begrabenen Boden aufweist (Schlaak 1993: 82/83). Er läßt sich aufgrund von 14C-Datierungen an Holzkohlen aus dem Boden (1.180 ±80 BP) als relativ junge Bildung einschätzen.
In der feinsanddominierten Vertikalabfolge tritt der zwischen Dünen- und Talsande eingeschaltete grobschluffangereicherte Finowboden makroskopisch deutlich hervor. Mit seiner im Vergleich zum liegenden Talsand sehr schlechten Sortierung ist er sedimentologisch als Geschiebedecksand anzusprechen. Er läßt gleichzeitig eine auch im Gelände fühlbare Verlehmungstendenz erkennen.
Tiefe[cm] | Horizontbezeichnung | Feinbodenart | pH-Wert |
---|---|---|---|
0 – 4 | Ah | Feinsand | 3,1 |
4 – 16 | C | Feinsand | 4,0 |
16 – 20 | fAh | Feinsand | 4,1 |
20 – 30 | Ae | Feinsand | 4,4 |
30 – 70 | Bs | Feinsand | 4,4 |
70 -120 | C | Feinsand | 4,6 |
120 – 152 | C | Feinsand | 4,2 |
152 – 175 | IIfBv | schwach lehmiger Sand | 4,0 |
175 – 220 | IIIC | Feinsand | 4,2 |
Literatur
Liedtke, H. (1956/57): Beiträge zur geomorphologischen Entwicklung des Thorn-Eberswalder Urstromtals zwischen Oder und Havel.- Wiss. Ztschr. Humboldt-Univ. zu Berlin, Math.-nat. Reihe 6: 3-49; Berlin.
Schlaak, N. (1993): Studie zur Landschaftsgenese im Raum Nordbarnim und Eberswalder Urstromtal.- Berl. Geogr. Arb., 76: 1-145; Berlin.