Bodenverbreitung

Die Ansprache der wichtigsten Bodenmerkmale ist in Deutschland stark systematisiert und in der aktuell fünften Auflage der BODENKARTIERANLEITUNG von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe festgeschrieben. Alle auf den Schildern des Lehrpfades dargestellten Bodentypen und Horizontbezeichnungen entsprechen denen dieser Methodik.

Heterogene Bodenverteilung

Die Bodenübersichtskarte (generalisiert nach Jana Kwasniowski 2000) zeigt eine sehr heterogene Bodenverteilung an. Offenbar reichen schon kleinste Gelände-Unebenheiten oder geringe Änderungen des Ausgangsgesteines aus, um dieses kleinräumige Muster zu bedingen.

Liegt ein Standort ganzjährig innerhalb des Grundwassers ist Torfbildung eine mögliche Folge und es entstehen NIEDERMOORE (grün).

Befindet sich ein Standort dagegen im Grundwasserschwankungsbereich und der Oberboden ist wenigstens zeitweise frei von Grundwasser, so haben wir es in der Regel mit einem GLEY zu tun (dunkelblau).

Ist der Standort frei von Grundwasser kann der oberflächennahe Hauptverwitterungsbereich in Form einer braunen Färbung zum Vorschein kommen. Die reinen BRAUNERDEN (braun) nehmen jedoch nur einen geringen Anteil im NSG Eldena ein.

Häufiger sind dagegen Kombinationen mit anderen Bodenbildungen wie mit dem PSEUDOGLEY und LESSIVE (orange).

Sind die Böden oberflächennah stark versauert kann ein PODSOL (gelb) entstehen.

Und sind Spuren menschlicher Besiedlung oder Landnutzung vorhanden spricht man vom sogenannten KOLLUVISOL (pink).

Böden des Universitätsforstes Eldena generalisiert nach Kwasniowski (2000).
Böden des Universitätsforstes Eldena generalisiert nach Kwasniowski (2000). Zum Vergrößern auf das Bild klicken.

Die Verteilung der Böden im NSG Eldena ist also alles andere als regellos. In den tieferen Bereichen sind Niedermoore und Gleye vorherrschend. In den lehmigen grundwasserfernen Flächen dominieren Braunerden mit Pseudo-gleyen und Lessives und in den sandigen grundwasserfernen Bereichen kommen Braunerden und selten Podsole vor.

Da zumeist mehrere Bodenbildungsprozesse an einem Standort gleichzeitig stattfinden sind reine Bodenformen nur selten anzutreffen - Mischtypen sind die Normalität. Die resultierende Namensgebung verläuft von der unwichtigen zur prägendsten Bodenbildung. Ein Braunerde-Pseudogley ist somit in erster Linie ein Pseudogley mit nur schwacher Verbraunung.

Literatur

  • Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hrsg.): Bodenkundliche Kartieranleitung. Auflage: 5 (12. Mai 2005)