Forschung | Projekte

Geologie Grenzenlos

3D-Modell des Großen Steins von Altentreptow

Projektbeschreibung | „Geologie grenzenlos“ ist ein vom Interreg-Programm für die „Europäische territoriale Zusammenarbeit“ unterstütztes Projekt zur Förderung des grenzübergreifenden Geotourismus.
Insgesamt 5 Geotope wurden mithilfe von Drohnenbefliegungen und fotografischen Aufnahmen dokumentiert, um daraus 3D-Geländemodelle zu errechnen. Auf einer eigenen Webseite werden die 3D-Modelle zusammen mit geowissenschaftlichen Texten und Abbildungen der Öffentlichkeit präsentiert. Mithilfe dieses Projektes soll das allgemeine Verständnis geowissenschaftlicher Zusammenhänge in der Region um Greifswald/Mecklenburg-Vorpommern und Szczecin/Polen gestärkt werden.

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Kooperation mit dem Interreg-Projekt

„Was erzählen Steine jenseits der Oder?/Co mówia skały podrugiej stronie Odry?“

des Institute of Marine and Environmental Sciences, University of Szczecin

Projektmitarbeiter

  • Anna Gehrmann (Projektleitung)
  • Martin Meschede 
  • Nele Fischer
  • Wilhelmine Klamt
  • Moritz Lang
  • Agnieszka Strzelecka
  • Łukasz Maciąg
  • Dominik Zawadzki
  • Magdalena Klimczak,

Struktur- und Landformanalyse des glazitektonischen Schuppenstapels Jasmund (Rügen)

Jasmund auf Rügen

ProjektbeschreibungFür den weichselzeitlichen Schuppen- und Falten-Komplex von Jasmund sind verschiedene strukturelle Genesemodelle entwickelt worden, um die glazitektonische Kinematik beschreiben zu können.

Eine morphologische Einteilung in einen Nord- und Südflügel gibt es bereits seit 1947 (Gripp, 1947). Die zeitliche Entwicklung untergliederte Groth (2003) in 4 Entwicklungsphasen, wobei er 5 Struktureinheiten unterscheidet. Auch in seinem Modell zeichnen sich 2 größere Bereiche ab, von denen der südliche vor dem nördlichen entstand. Die kinematische Ausformung beschreibt Ludwig (2011) als eine schlingenförmige Stauchung zwischen den Flanken zweier Eisströme des M3-Eises (Pommern-Stadium), was auf eine zunächst synchrone Bildung der beiden Flügel hindeutet. Sowohl Groth (2003) als auch Ludwig (2011) interpretieren den Komplex von Jasmund als Stauchmoräne.

Basierend auf hochauflösenden digitalen Geländemodellen (DGM) und weiteren strukturgeologischen Methoden überprüfen wir gegenwärtig die  Modelle zur Genese Jasmunds. Dafür werten wir LiDAR-Daten aus, die uns in einer Auflösung von 5 m (bereitgestellt durch das LAiV MV – Abt. 3 Amt für Geoinformation, Vermessung und Katasterwesen) vorliegen. Die unterschiedlichen Landformen werden farbig voneinander abgegrenzt sowie markante morphologische Eigenschaften, wie die einzelnen Höhenrücken des Komplexes, entsprechend hervorgehoben. Weiterhin erfolgen eine Beschreibung und eine rechnerische sowie graphische Analyse der Landformen, in denen insbesondere die Morphometrie der einzelnen Höhenrücken erfasst wird (Breite, Höhe, Abstände zueinander, Hangneigung). Hinzu kommt eine Erfassung der Periodizität der Rücken mittels Fourier-Analyse, um Aussagen treffen zu können, ob und bei welchen Wellenlängen sich die Formen wiederholen.

Erste Beobachtungen am DGM zeigen, dass der Nordflügel vom Südflügel abgeschnitten und zum Teil überlagert wird, was auf eine frühere Bildung des nördlichen Komplexes hindeutet. Die Morphologie und der interne strukturelle Bau von Jasmund spiegeln eher einen glazitektonischen Komplex wider, wie er von Pedersen (1994) für Møns Klint exemplarisch dokumentiert wurde.

Projektmitarbeiter

  • Martin Meschede (Projektleiter)
  • Anna Gehrmann
  • Heiko Hüneke
  • Karsten Obst
  • Henrik Rother
  • Johannes Brumme
  • Michael Kenzler 

Strukturbau des Norddeutschen Beckens entlang der transeuropäischen Suturzone (Trans European Suture Zone, TESZ) und Reservoir-Potential des Zechstein im Raum Rügen

ProjektbeschreibungZiel des gemeinsamen Forschungsprojektes der Universität Greifswald, des Geologischen Dienstes im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern und der Central European Petroleum (CEP) ist die Untersuchung der geologischen Entwicklung im nordöstlichen Randbereich des Norddeutschen Beckens.

Das Arbeitsgebiet grenzt an eine der wichtigsten tektonischen Lineamente Europas, die Tornquist-Teysseire bzw. Sorgenfrei-Tornquist-Linie (TTZ/STZ). Hier hat sich im Paläozoikum der sog. Tornquist-Ozean, ein Seitenarm des kaledonischen Iapetus-Ozeans geschlossen, wodurch Avalonia, das im frühen Paläozoikum von Gondwana wegdriftete und eine eigenständige kleine Platte darstellte, an Baltika angeschweißt wurde. Seismische Untersuchungen im Bereich der Ostsee nördlich und westlich der Halbinsel Darss sollen zur Erkundung der jungpaläozoischen bis rezenten Entwicklung des Norddeutschen Beckens im Randbereich des Baltischen Schildes in der südwestlichen Ostsee dienen.

Die wissenschaftliche Ausrichtung des Projektes zielt im Wesentlichen auf Untersuchungen zum Strukturbau (Störungen, neotektonische Aktivitäten), zur Sedimentologie/Fazies und Diagenese (Beckenentwicklung vom Paläozoikum bis zum Känozoikum) sowie zur Fluiddynamik (Versenkungsgeschichte, Hebungs- und Exhumierungsprozesse).

Strukturbau: der strukturelle Bau im deutschen Ostseebereich des sogenannten Tornquist-Fächers soll charakterisiert werden. Dieser Fächer umfasst ein ganzes System von Störungen, an denen einzelne Schollen gegeneinander bewegt wurden (Horst- und Grabenstrukturen).

Sedimentologie/Fazies und Diagenese: Für sedimentologisch-fazielle Analysen der geophysikalischen Ergebnisse sind vergleichende Untersuchungen an Bohrkernen aus dem angrenzenden Onshore-Bereich notwendig. Entsprechendes Material steht im Bohrkernlager des LUNG in Sternberg zur Verfügung.

Fluid-Gestein Wechselwirkungen, Diagenese: Anhand von Bohrkernmaterial aus dem Staßfurt­karbonat (Zechstein) werden mithilfe von Mikroanalysen bis hinunter in den Nanometer-Bereich unter Verwendung des FIB-SEM (focused ion beam-scanning electron microscopy) in Kombination mit dem TEM (transmission electron microscope) mineralogische Studien durchgeführt.  Das Hauptaugenmerk liegt auf Tonmineralen, die sich in mineralisierten Klüften und auf Drucklösungsflächen konzentriert haben.

Drittmittelförderung durch das deutsch-kanadische Erdöl- und Erdgasunternehmen Central European Petroleum (CEP) 

Projektmitarbeiter

  • Martin Meschede (Projektleiter)
  • Laurence Warr (Projektleiter)
  • Elisabeth Seidel (Doktorandin)
  • Andre Deutschmann (Doktorand)
  • Jasmaria Wojatschke (Doktorandin)
  • Karsten Obst (Geologischer Dienst Mecklenburg-Vorpommern)
  • Christian Hübscher, Universität Hamburg (Kooperationspartner)
  • Cornelius Rott (CEP)
  • Arezki Ioughlissen (CEP)
  • Manfred Hauptmann (CEP)
  • Christoph Nachtweide (Masterstudent)
  • Julian Jagla (Bachelorstudent)
  • Michael Berndt (Bachelorstudent)