GITpRO – Gesellschaftliche Innovationsfähigkeit und Transformationsprozesse in peripheren Regionen Ostdeutschlands - Engagement, Diskurse und Netzwerke


Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Programmlinie REGION.innovativ

Laufzeit: 2022 bis 2025

Leitung: Prof. Dr. Daniel SchillerProf. Dr. Paula PrenzelProf. Dr. Christina Tamásy

Bearbeitung: Ihar BuikaTillmann Meisel; Johannes Müller

Projektbeschreibung

Die ostdeutschen Regionen haben sich hinsichtlich ihrer Innovationsfähigkeit in den letzten Jahren in starkem Maße ausdifferenziert. Während in einigen vor allem durch große Städte geprägten „Leuchtturm“-Regionen dynamische Entwicklungen des Innovationspotenzials zu verzeichnen waren (z. B. Spitzencluster, Exzellenzuniversitäten), ist es mit Schwierigkeiten verbunden, ein jeweils räumlich spezifisches Innovationspotenzial in anderen Regionen zur Entfaltung zu bringen. Gerade als strukturschwach bezeichnete Regionen konnten bislang weniger profitieren und verzeichnen weniger positive Entwicklungen. Viele dieserRegionen verfügen jedoch über mittelgroße Städte, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie unternehmerische Initiativen, die eine vielversprechende Basis für innovative Entwicklungen bieten. Die regionale Handlungsfähigkeit der Innovationsakteure kann beispielsweise durch neue wissenschaftliche Erkenntnisse, bessere Nutzung vorhandener Ressourcen und neue Organisationsformen von Innovationsprozessen gestärkt werden. Eine besondere Herausforderung stellt darüber hinaus die gesellschaftliche Verankerung des Innovationsgeschehens dar. Unter anderem stellt sich die Frage, welche Innovationsdiskurse in strukturschwachen ostdeutschen Regionen in einer bottom-up-Perspektive überhaupt gesellschaftlich relevant sind und welche Transformationsprozesse erstrebenswert erscheinen. 

Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel des Forschungsvorhabens GITpRO, die gesellschaftlichen Grundlagen der Innovationsfähigkeit in zwei ausgewählten ostdeutschen (strukturschwachen) Regionen (Vorpommern, Oderland-Spree) zu analysieren und daraus gemeinsam mit regionalen Praxispartnern Strategien und Instrumente abzuleiten, mit denen die dortige Innovationsfähigkeit gestärkt werden kann, um positive transformative Wirkungen zu entfalten. Dabei werdenregionale Innovationsökosysteme in einer umfassenderen Perspektive als bisher betrachtet. 

Bei der Suche nach neuen Erklärungsansätzen für regionale Innovationszusammenhänge liegt der Fokus auf drei Themenfeldern von hoher wissenschaftlicher Relevanz: (i) Art und Ausmaß des gesellschaftlichen Engagements für Innovationen (z. B. soziale Innovationen und Unternehmertum), (ii) Diskurse über Innovationen und damit verbundene Transformationsprozesse, (iii) Bedeutung von Akteursnetzwerken für die regionale Wandlungsfähigkeit und gesellschaftliche Verankerung von Innovationszusammenhängen.

Durch die Integration der wissenschaftlichen Erhebungen in diesen drei Themenfeldern werden Potenziale und Barrieren für die gesellschaftliche Innovationsfähigkeit in den Regionen beschrieben und bewertet. Die Ergebnisse werden mit regionalen Praxispartnern und gesellschaftlichen Akteuren in fokussierten Veranstaltungen (Zukunftswerkstätten) reflektiert und münden in gemeinsamer Entwicklung und Initiierung von Anwendungsvorschlägen. Die neuen wissenschaftlichen Erklärungsansätze und die Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit mit den Praxispartnern in der Region fließen in übertragbare innovationspolitische Instrumente zur Förderung strukturschwacher Regionen ein, die zur Entstehung von Innovationen mit Nutzen für die Gesellschaft und eine nachhaltige Entwicklung beitragen.