Vorpommern Connect (VoCo) – Nachhaltige Stadt-Land-Wertschöpfungsketten bewerten und gestalten


Mittelgeber:  Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Stadt-Land-Plus“ im BMBF-Rahmenprogramm FONA3 „Forschung für Nachhaltige Entwicklung“

Laufzeit: 2018-2023

Leitung: Prof. Dr. Daniel Schiller

Bearbeitung:Dr. Kristin Ramthun , Judith Maruschke, M.Sc.

Kooperationspartner: Lehrstuhl für AVWL und Landschaftsökonomie (Verbundkoordination) sowie Arbeitsgruppe Moorkunde und Paläoökologie an der Universität Greifswald, Michael Succow Stiftung, Universitäts- und Hansestadt Greifswald,  Landkreis Vorpommern-Greifswald, Landkreis Vorpommern-Rügen

Webseite: vorpommern-connect.de
 

Übergeordnetes Ziel des VoCo-Projekts ist es, in einer strukturschwachen Region langfristig die Wertschöpfung in und aus der Region zu steigern und gleichzeitig Fortschritte bei Umwelt- und Klimaschutz sowie der Förderung der Biodiversität für eine verbesserte Wohlfahrt aller Bürgerinnen und Bürger in Vorpommern zu erreichen. Die Region Vorpommern und die Universitäts- und Hansestadt Greifswald können damit zur Modellregion für eine integrative nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land werden.

Herausforderung für die Universitäts- und Hansestadt Greifswald ist, eine hohe Lebensqualität und eine hinreichende Versorgung mit öffentlichen Leistungen für die wachsende Stadtbevölkerung und die Einwohner der umliegenden ländlichen Kommunen zu gewährleisten. Bis 2050 will Greifswald 95 Prozent seiner Treibhausgasemissionen gegenüber 1990 einsparen und den Endenergieverbrauch um 50 Prozent verringern. Dadurch verändern sich Ansprüche an die Landnutzung. Die städtisch geprägte Bevölkerung fordert zunehmend ein umweltbewussteres Wirtschaften und einen verantwortungsvolleren Umgang mit Tieren in der Landwirtschaft. Zugleich gewinnt seitens der Einwohner das ländliche Umland als Raum für Erholung und Freizeitaktivitäten an Bedeutung. Auch in der Umweltbildung soll der Austausch zwischen städtischer Bevölkerung und praktizierenden Landwirten entwickelt und verbessert werden.

Der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeographie ist innerhalb des VoCo-Verbundes für die Bearbeitung von zwei Arbeitspaketen zuständig – AP 2: Wertschöpfungsketten landwirtschaftlicher Produkte und AP 4: Ansprüche der Bevölkerung hier am Institut bearbeitet.

In AP 2 soll zunächst eine Bestandsaufnahme bestehender Stadt-Land-Wertschöpfungsketten für landwirtschaftliche Produkte erfolgen, um im Anschluss daraus unterschiedliche Szenarien multifunktionaler Nutzungsoptionen für die landwirtschaftliche Produktion im Stadt-Land-Kontext ableiten zu können. Ziel ist zum einen, in den bestehenden Wertschöpfungsketten mögliche Nachhaltigkeitspotenziale aufzuzeigen und zum anderen eine Erweiterung der regionalen Wertschöpfung zu realisieren.

Im AP 4 wird als erstes eine quantitative Bevölkerungsbefragung unter Aspekten der Nutzung von Ökosystemdienstleistungen, regionalen landwirtschaftlichen Produkten und gegenseitigem Verständnis/Unverständnis im Rahmen der Nachhaltigkeit durchgeführt. Darauf bauen Experimente zur Zahlungsbereitschaft für die Landschaften auf. Aus den Ergebnissen werden Ansatzpunkte für Lern- und Bildungsorte abgeleitet.

Die wissenschaftlichen Arbeiten einer ersten Projektphase münden in der gemeinsamen Auswahl und Umsetzung von Modellvorhaben in Regionalwirtschaft und Bildung. Ausgehend von den dort gesammelten Erfahrungen erfolgt über die im Projekt eingebundenen Praxispartner und weitere Netzwerke und Strukturen in der Region eine Umsetzung und Verstetigung. Um dies über den Projektzeitraum hinaus nachhaltig zu ermöglichen, wird die konkrete Nutzung bestehender und innovativer Finanzierungsmöglichkeiten zur Ergänzung von Produkterlösen sondiert und soweit möglich gemeinsam mit den Umsetzungspartnern erschlossen und realisiert.