Werkzeuge des Wandels

Die Dringlichkeit, angesichts des fortschreitenden Klimawandels ins Handeln zu kommen, wird durch die Zunahme an Dürren, Fluten und Waldbränden offensichtlich. Welche Kompetenzen sind dafür notwendig? Sind wir fit für die Zukunft? Aufbauend auf ausgewählten Sustainable Development Goals (SDGs) geben Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis Einblick in aktuelle Fragen, Herausforderungen und Lösungen in Hinblick auf die Transformation hin zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen verbinden Berichte aus der Praxis mit dazugehöriger wissenschaftlicher Fundierung und Analyse und geben Raum für den interdisziplinären Austausch. Angesprochen sind insbesondere Studierende aller Fachrichtungen sowie die interessierte Öffentlichkeit. Die Einführungsfolien finden Sie hier: PDF

Die Vorlesungsreihe fand im Wintersemester 2022/23 statt. Für einige der Vorträge finden Sie hier nun die Folien und Aufnahmen des Vortrages.

Termine und Themen

25.10.2022: Komplexität, Nachhaltigkeit, Entscheidungen - Eintauchen in den Musterwechsel (SDG 8)
Prof. Georg Müller-Christ (Professor für Nachhaltiges Management, Uni Bremen)

Hörsaal 1, Rubenowstraße 1

Nach einem kleinen Auftakt zum Gesamtkonzept der Veranstaltung werden in dieser Sitzung Grundpfeiler für wirtschaftliche und arbeitstechnische Aspekte einer nachhaltigen Transformation besprochen. Warum sind Entscheidungen für Nachhaltigkeit so komplex? Was passiert in meinen Entscheidungen für oder gegen Nachhaltigkeit? Was müssen Menschen können, um Nachhaltigkeitsentscheidungen zu treffen?

01.11.2022: Wie gelingt Klimakommunikation? (SDG 4)
Carel Mohn (Chefredakteur und Projektleiter von klimafakten.de)

Hörsaal 1, Rubenowstraße 1

Wie können wir über das Klima sprechen, ohne unser Gegenüber in Reaktanz zu versetzen? Wie können wissenschaftliche Methoden und Ergebnisse der breiten Öffentlichkeit vermittelt werden, ohne diese zu stark zu vereinfachen? Wie schaffen wir es, durch Kommunikation verschiedene Zielgruppen zu erreichen und diesen Problem- und Handlungswissen mitzugeben? Darin besteht die Kompetenz der Klimakommunikation, die in diesem Termin erreicht werden soll.

Download der Folien: PDF

15.11.2022: Suffizienz und Zeitwohlstand statt materiellem Konsum (SDG 12)
Dr. Sonja Geiger (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Versorgungs- und Verbrauchsforschung, Uni Giessen)

Aula, Domstraße 11

Studien zeigen, dass ein höheres Einkommen oder eine stärkere Konsumorientierung nicht ausschlaggebend sind, um Menschen glücklich zu machen. Mithilfe von Erklärungsmodellen für nachhaltiges Konsum werden Faktoren analysiert, welche Menschen dazu veranlassen, nachhaltiger und weniger zu konsumieren. Wie entwickelt sich Suffizienz? Und können Menschen durch Suffizienz ein glücklicheres und nachhaltigeres Leben führen?

Download der Folien: PDF

Audio-Aufnahme des Vortrags: Link

29.11.2022: "I want you to panic": Adaptivität von Klimaemotionen am Beispiel Klimaangst (SDG 3)
Dr. Marlis Wullenkord (Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Environmental Psychology Research Group, Universität Lund)

Krupp Kolleg, Martin-Luther-Straße 14, Ausnahmsweise 18 - 20 Uhr

Die Klimakrise als existenzielle Bedrohung kann beunruhigende Gefühle hervorrufen und psychische Gesundheit und menschliches Wohlbefinden beeinflussen. So ist es nicht verwunderlich, dass Konzepte wie Klimaangst zunehmend Beachtung finden. Aber was ist Klimaangst? Ist Klimaangst pathologisch oder eine gesunde Reaktion auf den Klimawandel? Dieser Vortrag fasst die jüngsten empirischen Erkenntnisse zur Klimaangst zusammen und diskutiert, wann Klimaangst adaptiv ist und wie wir gesunde Strategien für den Umgang mit ihr finden können.

Aufnahme des Vortrags: Link

13.12.2022: Klimaschutz und Klimaanpassung in Kleinstädten (SDG 11)
Luise Lukow (Klimaschutzmanagerin der Stadt Boizenburg)

Aula, Domstraße 11

Think global act local ist bereits seit längerer Zeit ein beliebter Slogan für sozial-ökologische Transformation. Städte und Gemeinden stellen den sozialräumlichen Bezug zum Alltag dar. Am Wohnort machen sich Gesetzesänderungen oder die Umgestaltung von Räumen am deutlichsten bemerkbar. Gleichzeitig sind sowohl Erfolge als auch Selbstwirksamkeitserfahrungen auf kommunaler und lokaler Ebene wahrscheinlicher, da die Erfolge im Alltag sichtbar sind. Wege zu Entscheidungsträger*innen auf lokaler Ebene sind kürzer und damit leichter zu gehen, da Hürden für Bürgerbeteiligung niedriger sind. Welche Potentiale und Grenzen gibt es hierbei?

10.01.2023: Klimaschutzrecht im Wandel (SDG 13)
Prof. Sabine Schlacke (Professorin für Öffentliches Recht, insb. Verwaltungs- und Umweltrecht)
+ Greifswalder Klimagruppen

Hörsaal 1, Rubenowstraße 1

Vortrag: Im Frühjahr 2021 wurde das damalige Klimaschutzgesetz der Bundesregierung vom Bundesverfassungsschutz für verfassungswidrig bewertet, da die Freiheitsrechte der jungen Generation durch das Nichtaufhalten des Klimawandels damit zu stark eingeschränkt werden. Umweltklagen sind mittlerweile eine Methode für Klima- und Umweltschutzgruppen geworden. Klimaschutzrecht wandelt sich – welche Bedeutung kommt der Gesetzgebung, Gerichten und Behörden dabei zu?

Vorstellung diverser Greifswalder Klima- und Umweltgruppen: Vorstellung der Ziele und Projekte der verschiedenen Gruppen in einem World Cafe.

Die Vorlesungsreihe wurde organisiert von Susanne Nicolai, Henriette Rau, Dr. Tiemo Timmermann und Jun-Prof. Dr. Samuel Tomczyk.

Bei Fragen, Anmerkungen oder Anregungen zur Vorlesungsreihe schreiben Sie uns gern an wandeluni-greifswaldde