Kartenwerke

Geologische Karte 1:25.000 (1875 - 1945)

Geologische Karte 1:25.000 (1875 - 1945)

Die „Geologische Spezialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten“ erschien ab 1875, später unter den Titeln „Geologische Karte von Preußen und benachbarten Bundesstaaten“, „Geologische Karte von Preußen und benachbarten Bundesländern“ und „Geologische Karte von Preußen und benachbarten deutschen Ländern“.

Für Sachsen erschien ab 1875 die "Geologische Spezialkarte des Königreiches Sachsen". Es folgten 1882 Elsaß-Lothringen, 1886 Hessen, 1894 Baden, 1904 Württemberg und 1909 Bayern.

Ab 1939 bis 1945 wurden diese Karten unter dem Titel "Geologische Karte des Deutschen Reiches" veröffentlicht.

Messtischblätter - Topographische Karte <1:25.000> Deutschland in historischen Grenzen

Messtischblätter - Topographische Karte <1:25.000> Deutschland in historischen Grenzen

1875 begann die Aufnahme und Herstellung der Topographischen Karte 1 : 25.000 für das gesamte Gebiet des damaligen Deutschen Reiches. Nach der vorherrschenden Aufnahmemethode, dem Messtischverfahren, wurden diese Karten als Messtischblätter bezeichnet.

Bis 1915 war dieses Ziel größtenteils erreicht. Ungefähr 4500 Blätter waren aufgenommen worden, davon etwa 3500 durch die preußische Landesaufnahme. Ungefähr 1000 Messtischblätter wurden durch die Landesaufnahmen der süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg, Sachsen, Hessen und Baden erstellt. Diese unterscheiden sich teilweise deutlich von den preußischen Meßtischblättern, z.B. in Kartenschrift, Blattzählung oder Farbgebung. Allerdings wurde die Darstellungsart im Laufe der Jahre immer mehr vereinheitlicht.

Von besonderer Bedeutung für die heutigen Nutzungsmöglichkeiten des Kartenwerkes sind die Regeln zur Laufendhaltung der Messtischblätter. Diese legten eine umfassende Berichtigung (Neubearbeitung) jeder Karte nach durchschnittlich 25 Jahren fest. Nachträge wichtiger Veränderungen, z.B. der Bau von Bahnstrecken, sollten sogar alle 5 Jahre aufgenommen werden. Laufendhaltungen lassen sich an den Karten aus dem Bestand der Kartensammlung bis in die 1950er Jahre verfolgen.

Reymann's Special-Karte von Central-Europa (1806 - 1908)

Reymann's Special-Karte von Central-Europa (1806 - 1908)

"Reymann's Specialkarte" ist ein Kartenwerk anfangs von Deutschland und später vom ganzen mitteleuropäischen Raum im Maßstab von 1 : 200.000. Sie geht auf Gottlob Daniel Reymann zurück, der als preußischer Ingenieurgeograph und Plankammerinspektor 1806 die ersten 6 Blätter (Wieck, Arcona, Stralsund, Bergen, Demmin und Anklam) mit der dem Gesamtwerk zugrunde liegenden Netzeinteilung herausgab und hieß zunächst "Special-Karte von Deutschland".

Bis zu Reymanns Tod 1837 erschienen 139 Blätter, ab 1821 unter der Redaktion von Heinrich Berghaus. Danach übernahm Carl Wilhelm von Oesfeld die Bearbeitung, ehe die Karte 1844 an den Verlag Flemming in Glogau verkauft und von Friedrich Handtke weitergeführt wurde. Die ursprünglich nur für Deutschland geplante Karte wurde im gleichen Jahr von Grodno bis Paris ausgedehnt und von 342 auf 462 Sektionen vermehrt, und hieß ab da "Special-Karte von Deutschland und den angrenzenden Staaten". Der preußische Generalstab erwarb dann 1874 das Werk, welches mittlerweile "Special-Karte von Central-Europa" hieß, Herausgeber war die Königlich Preussische Landesaufnahme.. Das zunächst auf 342 Blätter konzipierte Kartenwerk umfasste letztendlich 526 Blättern und reichte im Westen etwa bis Alencon, im Osten bis Minsk, im Norden bis Aarhuus und im Süden bis Trient.

Die Laufendhaltung des Kartenwerks endete 1908. Jedes Blatt des Kartenwerks misst 34cm x 23cm und hat eine Breitenausdehnung von 46,4 km und eine Ausdehnung in der Länge von 67,9  km. Die Karten sind in der Regel  Kupferstiche  und teiweise grenzkoloriert.  Die Höhendarstellung erfolgte durch Bergstriche (Schraffen).


Nachfolger der Reymann-Karte war die „Topographische Specialkarte von Mitteleuropa 1:200.000“, herausgegeben von der Kartenabteilung der Königl. Preußischen Landesaufnahme.

Topographisch-militairische Charte von Teutschland in 204 Sectionen (1807 - 1813)

Topographisch-militairische Charte von Teutschland in 204 Sectionen (1807 - 1813)

Der Topographisch-militairische Charte von Teutschland in 204 Sectionen liegt in der Kartensammlung in einer 5-bändigen Ausgabe vor. Dieses detailreiche Kartenwerk für Mitteleuropa im Maßstab 1:180.000 wurde im Kupferstich-Verfahren hergestellt. Es wurde von 1807 - 1813 unter der Leitung von Friedrich Wilhelm Streit vom Geographgischen Institut zu Weimar herausgegeben.

 

 

 

 

Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern, 1812 - 1867

Topographischer Atlas vom Königreiche Baiern, 1812 - 1867

Topographischer Atlas vom Königreiche Bayern - Übersichtsblatt
Topographischer Atlas vom Königreiche Bayern - Übersichtsblatt
Topographischer Atlas vom Königreiche Bayern - Blatt 26 Würzburg
Topographischer Atlas vom Königreiche Bayern - Blatt 26 Würzburg

Der "Topographische Atlas vom Königreiche Baiern" basiert auf der systematischen Landvermessung Bayerns, die vom 1801 gegründeten Statistisch-Topographischen Bureau, dem heutigen Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, auf Basis der "Instruktion" von Joseph von Utzschneider (1763-1840), durchgeführt wurde .

Bereits mit der Gründungsurkunde des Bayerischen Topographischen Bureaus vom 19. Juni 1801 nennt Kurfürst Maximilian IV. Josef (später König Max I.) die Herstellung einer "Charte des Baierischen Kreises" als primäre Aufgabe.Im Jahre 1804, als bereits erste trigonometrische Bestimmungen und topografische Aufnahmen vorliegen, ordnet er die Herstellung des "Topographischen Atlas von Bayern" im Maßstab 1:50.000 an.

Aus den handgefertigten Landaufnahmen im Maßstab 1:2.500 bzw. 1:5.000 wurden für den (nach heutigem Verständnis irreführend benannten) "Atlas" im Kupferstichverfahren Blätter im Maßstab 1:50.000 hergestellt. Die ersten Blätter des "Atlas" wurden 1812 König Maximilian I. überreicht; die letzten der 112 Blätter waren 1867 vollendet. Aufgrund der stetigen Entwicklung Bayerns (z.B. durch den Bau von Eisenbahnlinien) war ein Teil der Karten bereits bis zu diesem Zeitpunkt nachgearbeitet worden.

Die Nachfolge des Topographischen Atlas, der als erste moderne Landesaufnahme Bayerns gilt, trat ab 1956 die Topographische Karte im Maßstab von 1:50.000 an. ( aus: https://www.bavarikon.de/object/bav:BSB-CMS-0000000000002414?locale=de&p= ; Bayrische Staatsbibliothek)

In unserem Exemplar des Topographischen Atlas fehlen die Kartenblätter 28 - 34, 47, 53 und 54.

Carte de Cassini (1750 - 1815)

Carte de Cassini (1750 - 1815)

Cassini. Carte Topographique (geometrique) de la France, Tome I. 1793_0002
Cassini. Carte Topographique (geometrique) de la France, Tome I. 1793_0003

Die Carte de Cassini aus dem späten 18. Bis frühen 19. Jahrhundert, auch bekannt als Carte de l’Académie, ist die älteste topographische Karte, die ganz Frankreich maßstabsgerecht darstellt. Sie ist außerdem die erste Karte weltweit, die auf einer geodätischen Triangulation beruht. 

Diese Triangulation wurde von César-François Cassini de Thury (Cassini III, 1714-1784) von der l'Académie Royale des Sciences durchgeführt, basierend auf Vorarbeiten seines Vaters Jacques Cassini (1677-1756) und seines Großvaters Gian Domenico Cassini (1625-1712). Die Cassinis leiteten ab 1671 nacheinander das Pariser Observatorium.

Die Feldarbeiten und die Kupfergravur der Karte begannen 1750 und wurden erst 1815 von Jean-Dominique Cassini (1748-1845) beendet. 

Die Carte de Cassini wurde in einem Maßstab von 1:86.400 entworfen und besteht aus 180 Einzelblättern. 

Das Exemplar der Kartensammlung ist in 2 Bänden gebunden. Die einzelnen Karten sind nicht koloriert. (Carte de Cassini im Sammlungsportal der Universität Greifswald)

(vgl. HELFER, M. Die Cassini-Karte (1750-1815). (2009). http://hdl.handle.net/10993/24543)

Nouvelle Carte chorographique des Pays-bas autrichiens ("Ferraris-Karte" im Maßstab 1:86 400) (1777)

Nouvelle Carte chorographique des Pays-bas autrichiens ("Ferraris-Karte" im Maßstab 1:86 400) (1777)

1770 schlug Joseph Johann von Ferraris (1726-1814), Direktor der Mathematikschule des Artilleriecorps der österreichischen Niederlande, dem Kaiserhof vor, zu militärischen Zwecken ein topografisches Kartenwerk der österreichischen Niederlande zu erstellen.

Im Auftrag der Kaiserin Maria Theresia und des Kaisers Franz II. erstellte er in den Jahren von 1771 bis 1777 ein Kartenwerk der österreichischen Niederlande sowie des Fürstbistums Lüttich im Maßstab 1:11 520.

1777/78 erschien eine verkleinerte Fassung für die Öffentlichkeit aus 25 Blättern im Maßstab 1:86 400. Ein Exemplar dieses Kartenwerkes befindet sich im Besitz unserer Sammlung (Ferraris-Karte im Sammlungsportal der Universität Greifswald)

(vgl. HELFER, Malte; PAULY, Michel; CARUSO, Geoffrey et al. Die Ferraris-Karte (1771-1777). (2009) https://hdl.handle.net/10993/24540)