Der Gesteinsgarten in Ückeritz auf der Insel Usedom ist um eine Attraktion reicher: Am 1. Dezember brachte das Team um Gösta Hoffmann von der Universität Bonn einen ca. 350 kg schweren Findling dorthin, der eine über 15.000 km lange Reise hinter sich hat. Während der Antarktisexpedition–V mit dem Forschungsschiff Polarstern wurde dieser Findling am 2.2.1987 im Weddell-Meer in der Antarktis aus einer Wassertiefe von 423 m mit einer Dredge geborgen und danach mit der Polarstern nach Bremerhaven gebracht. Prof. Dr. Herwald Bungenstock, dem ehemaligen Referatsleiter im Bundesforschungsministerium, der sich intensiv um den Ausbau der deutschen Meeresforschung bemüht hatte, wurde dieser Findling später anlässlich seiner Pensionierung übergeben und in seinen Garten nach Bonn transportiert. Dort lag der Stein seit 1991 und sollte nun entsorgt werden. Die Familie Bungenstock fragte bei Gösta Hoffmann nach, ob es eine Verwendung für den Stein geben könnte und er ermöglichte es mit seinem Team in einer umfangreichen und körperlich anstrengenden Aktion, dass der Stein nun dem Gesteinsgarten in Ückeritz übergeben werden konnte.
Es handelt sich um einen noritischen Gabbro aus dem Untergrund der Antarktis. Weitere Untersuchungen zum Gestein und zur Herkunft werden folgen. Der Findling wird in den Gesteinsgarten, der vor über 20 Jahren von Gösta Hoffmann, damals noch an der Universität Greifswald tätig, zusammen mit dem Forstamt Pudagla und seinem damaligen Leiter Norbert Sündermann aufgebaut wurde, integriert. Zusammen mit der Geologischen Abteilung der Universität Greifswald werden in den nächsten Monaten die etwas in die Jahre gekommenen erklärenden Tafeln und Karten im Gesteinsgarten erneuert.