Hydrogeologie
Allgemeine Informationen
Die Hydrogeologie ist ein Spezialgebiet der Angewandten Geologie, welches sich mit dem Wasser im Untergrund beschäftigt. Untersuchungsgegenstände sind unter anderem die Entstehung, die Beschaffenheit und das Strömungsverhalten von Grundwasser, Interaktionen des Grundwassers mit Oberflächengewässern, sowie die unterschiedlichen Gesteine, welche vom Wasser durchflossen werden. Zu unterscheiden ist die Hydrogeologie von der Hydrologie, welche sich mit Oberflächengewässern befasst.
Der Untergrund der Hansestadt Greifswald wird von eiszeitlichen Ablagerungen dominiert, welche an dieser Stelle Mächtigkeiten zwischen 30 und 80 Metern erreichen und direkt den Kreideablagerungen aufliegen. Die oberflächennahen Sedimente wurden von Gletschervorstößen der Weichselkaltzeit gebildet, im Liegenden stehen Ablagerungen der Saale- und der Elsterkaltzeit an. Aufgrund dieser Voraussetzungen liegt der Schwerpunkt der hydrogeologischen Forschung und Lehre in Greifswald auf Lockergesteinsgrundwasserleitern.
Zur Unterstützung der Lehre wurde 2010 ein hydrogeologisches Testfeld im unweit des Instituts gelegenen Arboretum eingerichtet. Ein Brunnen mit 6‘‘ Durchmesser und 9 Messstellen mit 2‘‘ Durchmesser sind in einem Grundwasserleiter verfiltert, welcher in einer Tiefe zwischen drei und sechs Metern unter Geländeoberkante verläuft. Den Studenten können mit dieser Einrichtung hydrogeologische Standardverfahren von der Entnahme von Grundwasserproben zur chemischen Analyse bis zur Durchführung von Pumptests optimal vermittelt werden.
Ausbildungsschwerpunkte
- Die theoretischen Grundlagen der Hydrogeologie werden in den Veranstaltungen Grundwasserdynamik (3. Sem.), Grundwasserbeschaffenheit (4. Sem), Geländeverfahren zur Angewandten Geologie (4. Sem.), Auswerteverfahren der Hydrogeologie (5. Sem.) und Hydrogeologie und Umweltgeologie (6. Sem.) vermittelt.
- Der praktische Teil der Ausbildung umfasst sowohl die Arbeit im Gelände (Bohrverfahren, Ansprache von Sedimenten, Probenahme, Einrichtung von Brunnen und Messstellen, Pumptests) als auch analytische Methoden im Labor (Korngrößenanalysen, chemische Untersuchungen).