Regiobranding – Branding von Stadt-Land-Regionen durch Kulturlandschaftscharakteristika


Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Innovationsgruppen für Nachhaltiges Landmanagement

Laufzeit: 2014 - 2019

Leitung: Prof. Dr. Daniel Schiller

Bearbeitung: Dr. Jessica Matloch

                       Miriam Richter-Tokar, M.Sc.

Kooperationspartner: Leibniz Universität Hannover, Universität Hamburg, mensch und region, Hansestadt Lübeck,
Landschaftspflegeverein Dummersdorfer Ufer e.V., Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein, Landkreis Ludwigslust-Parchim

 

Projektbeschreibung

Landschaftsqualität und die damit verbundene Lebensqualität werden zu einem immer wichtigeren Standortfaktor im Wettbewerb der europäischen Regionen. Derzeit werden indes die Potenziale, die Landschaften sowie die in ihnen ausgedrückte Geschichte und Gegenwart und die damit verbundenen Umweltqualitäten bieten, noch nicht ausgeschöpft, um die Identitäts- und Imagebildung von Regionen zu fördern. Im Sinne des Nachhaltigkeitsgedankens ist es daher das Ziel, die Umwelt- und Landschaftsqualitäten mit ihren Wechselwirkungen zu den siedlungs-, wirtschafts- und sozialstrukturellen Potenzialen zu einem identitätsstiftenden "Kulturlandschafts-Branding" zu verknüpfen.

Dazu soll am Beispiel der Metropolregion Hamburg überprüft werden, wie die identitätsstiftende Landschaftsgeschichte systematisch und glaubwürdig für ein "Branding" von Stadt-Land-Regionen operationalisiert werden kann. Für ein solches "bottom-up-Branding" werden drei Fokusregionen in der Metropolregion ausgewählt (Steinburg, Ludwigslust-Parchim und Lüchow-Dannenberg, Lübeck, Nordwestmecklenburg und Ostholstein), in denen gemeinsam mit Praxispartnern vor Ort geeignete Konzepte entwickelt und modellhaft umgesetzt und evaluiert werden. Parallel wird in den Regionen ein umfassender Kommunikations- und Lernprozess initiiert und durchgeführt, der die regionale Identitätsbildung unterstützt.

Aufgrund der unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den Fokusregionen hinsichtlich kulturlandschaftlicher Charakteristika und Alleinstellungsmerkmale, wirtschaftlicher, sozialer und infrastruktureller Voraussetzungen ist mit einer Bandbreite unterschiedlicher Entwicklungsstrategien und Innovationsansätze zu rechnen. Diese regionalen Innovationsansätze sowie die Ergebnisse der begleitenden Evaluation zu den Modellprojekten fließen in einen Innovationsplan für die Metropolregion Hamburg ein. Hierüber sollen verschiedene Skalen der regionalen Entwicklung "bedient" und übertragbare Innovationskonzepte und Handlungsanweisungen für die Durchführung derartiger Prozesse erstellt werden. Neben der inhaltlichen Umsetzung dieses Innovationsansatzes stehen im Projekt auch der Erwerb von Innovationskompetenz über gemeinsame Qualifizierungsmaßnahmen und transdisziplinäres Arbeiten im Vordergrund. Hierzu wird eine Innovationsgruppe gebildet, in der Wissenschaftler und Praxispartner aus verschiedenen Fachbereichen gemeinsam Ziele und Vorgehensweisen erarbeiten und kooperative Lernmethoden erproben.

Die Arbeitsschwerpunkte des NIW innerhalb des Projekts liegen in den folgenden Bereichen:

  • SWOT-Analyse der sozioökonomischen Aspekte der Kulturlandschaft in den Fokusregionen und Entwicklung eines Monitoringsystems
  • Bestimmung des monetären Wertes von Kulturlandschaften bzw. Kulturlandschaftselementen durch die Erfassung der Zahlungsbereitschaften
  • Bewertung des Potenzials kulturlandschaftsbezogener Wertschöpfungsketten (Akteurskonstellationen, materielle und immaterielle Flüssen, Governancestrukturen, Marktpotenziale und Nachhaltigkeit) und Erstellung eines Entwicklungsplans für kulturlandschaftsbezogene Wertschöpfungsketten

Weitere Informationen: www.regiobranding.de