Stachelhäuter (Echinodermata) aus oberordovizischen Öjlemyr-Flinten
Die Stachelhäuter oder Echinodermen sind eine sehr vielfältige und artenreiche Großgruppe des Tierreiches, zu denen beispielsweise die Seeigel und Seesterne gehören. Diese ausschließlich im Meer lebenden Organismen sind heute mit mehr als 7.000 Arten vom Flachwasser bis in die Tiefsee verbreitet und stellen dort große Anteile der Biomasse. Erdgeschichtlich sind Stachelhäuter seit über 500 Millionen Jahren bekannt und erreichten zum Ende des Ordoviziums mit mehr als 20 Klassen ihre größte Diversität, von denen seit dem Zeitabschnitt des Juras im Erdmittelalter nur noch fünf existieren.
Die besten und für die Paläobiologie aussagekräftigsten Echinodermenfunde im Fossilbericht verteilen sich auf verschiedene Fossillagerstätten, zu denen auch der oberordovizische Öjlemyr-Flint gehört. In dem verkieselten Gestein, welches in Form lokaler Geschiebe an den Küsten der schwedischen Insel Gotland anzutreffen ist, sind Mikrofossilien angereichert. Aufgrund von Bohrungen wird das Herkunftsgebiet etwas weiter nördlich in der Ostsee vermutet.
Der Paläontologe Dr. Mike Reich, Direktor des Staatlichen Naturhistorischen Museums in Braunschweig, stellt diese faszinierende und erfolgreiche Tiergruppe vor und gibt einen Einblick in den erdgeschichtlichen Zeitabschnitt vor 450 Millionen Jahren, in dem die Gruppe der Stachelhäuter äußerst divers, teilweise bizarr und sehr weit verbreitet war. Sein Vortrag findet im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 15. März 2024 um 19.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a) statt.