Greifswalder Geowissenschaftlicher Abend: „Mit Geschieben gepflastert…" Rückblicke auf ein ungewöhnliches Geologenleben

„Mit Geschieben gepflastert…“  Rückblicke auf ein ungewöhnliches Geologenleben

Bereits während seiner Oberschulzeit weckten ungewöhnlich gut erhaltene Fossilien in silurischen Kalkgeschieben einer Kiesgrube seiner Oberlausitzer Heimat die Aufmerksamkeit von Rolf Reinicke. Diese „Steine des Anstoßes“ für sein geologisches Interesse stammten aus dem südlichen Ostseeraum und wurden vom skandinavischen Inlandeis so weit nach Süden transportiert.

Obwohl zunächst abgelehnt, durfte er – dank glücklicher Umstände – doch ab 1962 Geologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität in Greifswald studieren. Seine Diplomarbeit von 1967 über Meeresablagerungen aus dem Jura Vorpommerns zeugt von einer zielorientierten, im Detail akribischen wissenschaftlichen Arbeitsweise sowie dem Wunsch nach bildhafter Dokumentation der Forschungsergebnisse. Nach seinem erfolgreichen Studienabschluss blieb ihm aber die erhoffte wissenschaftliche Laufbahn versperrt.

Anfangs war Rolf Reinicke im VEB Erdöl-Erdgas Grimmen als Geologe bei der Erdölerkundung an der vorpommerschen Küste tätig. Ab 1978 bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2007 arbeitete er als Fachbereichsleiter am Meeresmuseum Stralsund. Dort war er u.a. für Aufbau und Leitung der Außenstellen Natureum Darßer Ort und Nautineum Dänholm Stralsund verantwortlich.

Seit vielen Jahrzehnten ist Rolf Reinicke auch begeisterter Landschaftsfotograf und allgemein bekannter Autor von Büchern zu Geologie und Landschaft sowie zu Strandfunden (40 Titel mit einer Gesamtauflage von über 500.000). Dafür liefert er stets sowohl Texte als auch Fotos. Sein erklärtes Ziel ist die Vermittlung geologischer Kenntnisse in möglichst verständlicher Form an ein breites Publikum. In weit über 400 Vorträgen präsentierte er seit 1980 hauptsächlich die Vielfalt und Schönheit von Küsten und Inseln der Ostsee.

In einem ganz besonderen Bildervortrag hält er nun Rückschau auf ein bewegtes Geologenleben und erzählt interessante Anekdoten. Das Ganze untermalt er mit aussagekräftigen Fotos und historischen Dokumenten. Seine sehr persönliche gehaltene Präsentation erfolgt im Rahmen der „Greifswalder Geowissenschaftlichen Abende“ am Freitag, den 31. Mai 2024 um 18.30 Uhr an der Universität Greifswald, im Hörsaal der Geologie (Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a).


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