Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister wurde als neues Mitglied des Nationalen Begleitgremiums für die Endlagersuche gewählt. Das Nationale Begleitgremium ist ein unabhängiges, pluralistisch zusammengesetztes gesellschaftliches Gremium. Grundlage der Arbeit des Begleitgremiums ist Paragraf 8 des Standortauswahlgesetzes. Professorin Schafmeister ist nun eines der 18 Mitglieder und wurde in der Nachfolge von Prof. em. Dr. Michael Succow gewählt.
Die Suche nach einem geeigneten Endlager für hochradioaktive Abfälle erstreckt sich bereits über einige Jahrzehnte. Mit dem 2013 beschlossenen Standortauswahlgesetz wurde die gesetzliche Grundlage für das Suchverfahren nach einem Endlagerstandort gelegt. Das Nationale Begleitgremium arbeitet seit 2016. Das Gremium möchte dazu beitragen, dass der bestmögliche Standort für ein Endlager in einem transparenten und fairen Auswahlverfahren gefunden wird.
Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister vertritt an der Universität Greifswald das Fach Angewandte Geologie mit dem Schwerpunkt Hydrogeologie. Insbesondere beschäftigt sie sich mit Methoden der Quantifizierung von Prognosesicherheiten. Bei der Beurteilung von möglichen Standorten ist neben der zuverlässigen Modellierung des geologischen Untergrundes wichtig, ob und in welcher Form dort Wasser zirkuliert und eventuell zur Ausbreitung von Kontaminationen beiträgt.
„Als Geologin habe ich seit Ende der 1970er Jahre das Thema der untertägigen Verbringung von radioaktivem Abfall verfolgt. Da fühle ich mich schon besonders in der Pflicht, wenn es um die Transparenz des Standortauswahlverfahrens geht, eines Verfahrens, das sich mit Prozessen im geologischen Untergrund befassen muss, die zunächst niemanden wirklich 'transparent' im Sinne von durchschaubar sind. Abgesehen davon bin ich als mitdenkender Mensch gerne bereit, zwischen Fachwissenschaft, Politik und Menschen zu vermitteln“, Prof. Dr. Maria-Theresia Schafmeister.
Aufgabe des Nationalen Begleitgremiums ist die vermittelnde und unabhängige Begleitung des Standortauswahlverfahrens für die Suche eines Endlagers für die in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle. Der Schwerpunkt liegt auf der Öffentlichkeitsbeteiligung. Aus diesem Grund gehören dem Gremium neben Wissenschaftler*innen auch Studierende und interessierte Bürger*innen an. Ziel des Gremiums ist, die Endlagersuche transparent und bürgernah zu gestalten und so das Vertrauen in das Verfahren zu schaffen. Das Gremium kann sich mit sämtlichen Fragestellungen befassen, die das Standortauswahlverfahren betreffen. Es hat die Möglichkeit, die zuständigen Institutionen jederzeit zu befragen, Stellungnahmen abzugeben und dem Deutschen Bundestag weitere Empfehlungen zum Standortauswahlverfahren auszusprechen.