... snowboarden in der Sahara, ja das geht ...
Als ich im Jahr 2016 mein Geologie-Studium in Greifswald begann, wusste ich nicht wirklich, was mich erwarten würde. Ich wollte immer eine Naturwissenschaft studieren, aber nicht zu viel in Hörsälen sitzen. Schließlich ist die Natur draußen und nicht drinnen. Zu meiner Freude (und Erleichterung) kam dieser Wunsch während des Studiums der Geologie nicht zu kurz. Sicherlich verbringt man auch viel Zeit in der Universität, aber im Vergleich zu anderen Studiengängen ist man doch recht häufig unterwegs. In meinem Fall ging es während des Studiums nach Hiddensee, Rügen, Thüringen, Bornholm, mit dem Forschungsschiff „Elisabeth-Mann-Borgese“ auf die Ostsee, in den Harz, in das Oderbruch und mein absolutes Highlight, nach Marokko. Wenn ich an mein Studium zurückdenke, dann fallen mir zuallererst diese Exkursionen ein und die Eindrücke, die man, oftmals auch fernab der normalen „Touri-Routen“, sammeln konnte. Hier kann man viel des vorher in der Theorie Gelernten auch mal direkt in der Natur anwenden und lernt, Zusammenhänge besser zu verstehen. Durch Anfassen, raufklettern oder, wenn es sein muss, auch mal mit dem Hammer zerkloppen. Wie viele Leute können schon von sich behaupten, während des Studiums (und im Rahmen des Studiums!) mit einem Snowboard in der Sahara unterwegs gewesen zu sein oder sich auf dem Souk in Marrakesch verlaufen zu haben. Man darf an dieser Stelle nicht verschweigen, dass diese Exkursionen das Geologie-Studium nicht zu einem der günstigsten Studiengänge Deutschlands machen, aber aus meiner Sicht zu einem der abwechslungsreichsten. Man kann sich dann immer noch auf eine kleine Förderung freuen, so dass man nicht auf den gesamten Kosten sitzen bleibt. Ich war z.B. noch niemals günstiger für knapp drei Wochen in Marokko.
The structure of the course is broadly diversified. Content is taught from many areas of the geosciences. These include hydrogeology, mineralogy, geophysics, palaeontology and marine geology. The basics of physics, math and chemistry are taught at the beginning of the course, so you shouldn't shy away from them! Fortunately, you are introduced to geology in the first semesters and learn about the structure of the earth on a large scale and the composition of rocks on a small scale. In addition to the lectures, there are exercises in many subjects in which you learn skills such as drawing geological maps and microscoping thin sections. This is exactly where the high level of supervision is noticeable, so I learned a lot in the exercises. Another big plus point for our institute!
Ein weiterer großer Pluspunkt für mich waren die relativ „kleinen“ Jahrgänge. Bis auf wenige Ausnahmen sitzt man eher wie im Klassenzimmer als in großen Massenvorlesungen. Dies, auch in Verbindung mit dem institutseigenen Studentenclub, dem Geologenkeller, sorgt dafür, dass das Studium persönlicher und auch die Kommunikationswege kürzer werden. Man kennt sich eben. Da kann es halt schonmal vorkommen, dass man Dinge mit den Lehrenden nicht per Mail, sondern bei einem Getränk seiner Wahl nach einer der zahlreichen Veranstaltungen im „Keller“ bespricht. Auch gibt es gute Verbindungen zu Forschungseinrichtungen wie beispielsweise dem IOW (Institut für Ostseeforschung) in Warnemünde oder dem AWI (Alfred-Wegener-Institut) in Bremerhaven für Praktika oder Abschlussarbeiten.
Auch Greifswald selbst konnte für mich durchaus punkten. Mit seiner Nähe zum Wasser und den vielen Studenten im Stadtbild, ist hier eigentlich immer etwas los. Nur in den Semesterferien kehrt dann etwas mehr Ruhe ein.
Wer seinen Hörsaal also auch eher im Freien als in vier Wänden sieht und sich in meinen kurzen Schilderungen interessensmäßig wiederfindet, sollte die Universität Greifswald und das Institut für Geographie und Geologie auf dem Zettel haben.
Clemens Soldwisch, im November 2024