Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste

Nachhaltige Entwicklung zum Schutz der biologischen Vielfalt in der Region Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide (Hotspot 29)

Das Projekt ist eine Fortsetzung seines ausgezeichneten Vorgängers Schatz an der Küste. Die Schatzküste ist Hotspot 29, einer der 30 Hotspots biologischer Vielfalt, welcher das 120.000 ha große Gebiet der Vorpommersche Boddenlandschaft und Rostocker Heide umfasst. Das Projekt "Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste" wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert.

Die Verbundpartner*innen haben sich zum Ziel gesetzt die biologische Vielfalt in der Projektregion durch gezielte Naturschutzmaßnahmen, nachhaltige Nutzung und Stärkung des Bewusstseins für und Wissens über die Biologische Vielfalt vor Ort langfristig zu sichern. Insgesamt tragen zwölf Maßnahmen zum Erhalt der Biologischen Vielfalt bei.

Der Lehrstuhl für Nachhaltigkeitswissenschaft und Angewandte Geographie beschäftigt sich dabei mit zwei Maßnahmen um die Identifikation der Bevölkerung mit den Naturschätzen zu stärken.

  • Erarbeitung einer Strategie zur Akquirierung und Partizipation von ehrenamtlichen „Hüter*innen der Schatzküste“
    Gemeinsam mit dem NABU soll herausgearbeitet werden, welche Motivationsgründe und Voraussetzungen Menschen dazu bewegen, an Citizen Science-Projekten im Bereich Naturschutz teilzunehmen. Zusätzlich soll untersucht werden, ob es Unterschiede bei den Zielgruppen gibt und wie sich die Teilnahme an Citizen Science-Projekten auf das Wissenschaftsverständnis und das Naturbewusstsein der Teilnehmenden und deren Umfeld auswirkt.
  • Vernetzte Vielfalt – motivieren und profitieren! 
    Im Zentrum des Vorhabens steht eine detaillierte Analyse von psychologischen, soziologischen und ökonomischen Barrieren, die Landwirt*innen daran hindern, nachhaltige Landwirtschaftsformen zu praktizieren, die auch Biodiversitätsschutz berücksichtigen. Es soll herausgefunden werden, wie Landwirt*innen in den Hotspot-Regionen motiviert werden können, nachhaltigere Landnutzungsformen zu wählen, die ihnen vielfältiges Profitieren ermöglichen. Dabei geht es über langfristige monetäre Vorteile hinaus auch um eine neue, tiefgreifende und zukunftsgerichtete regionale und soziale Identität.

Projektüberblick

Laufzeit: 2021 - 2026

Träger: Bundesamt für Naturschutz (BfN)

Kooperationen: Ostseestiftung (Koordination), NABU Landesverband M-V, BUND Landesverband M-V, WWF Deutschland, Kranichschutz Deutschland gGmbH, Michael-Succow Stiftung, Förderverein Nationalpark Boddenlandschaft, Hansestadt Rostock, Universität Greifswald

Webseite: www.schatzküste.com

Projektziele

  • Identifikation der Bevölkerung mit den „Naturschätzen“ stärken
  • Küstenlebensräume wiederherstellen und nachhaltig nutzen
  • Besucherlenkung naturschutzverträglich entwickeln

Aktuelles aus dem Projekt

08.12.2022: Workshop „Biodiversitätsfreundliche Maßnahmen in der Landwirtschaft im Hotspot 29“

Wo setzten andere Projekte an im Spannungsfeld Landwirtschaft und Naturschutz? Wie sehen niederschwellige Maßnahmen für Landwirte aus, wenn kein Budget für den Ausgleich verloren gegangener Erträge bereit steht? Was heißt niederschwellig überhaupt? Gibt es Maßnahmen der neuen GAP, die besonders geeignet sind um Landwirte im Hotspot 29 für eine extensivere Landnutzung zu gewinnen? Welche sind dies und welche Fallstricke gibt es diesbezüglich? Diese und andere Fragen waren Gegenstand des eintägigen Workshops am 8.12. der Universität Greifswald im Rahmen des Projektes „Vernetzte Vielfalt an der Schatzküste“. Das Teilprojekt beschäftigt sich mit Landwirten und versucht zu verstehen, weshalb sie wie agieren und Ansätze zu entwickeln den identifizierten Barrieren entgegenzuwirken. Erfahrungen aus anderen Projekte, z.B. das FINKA- oder FRANZ-Projekt waren Grundlage für einen angeregten Erfahrungsaustausch aller Teilnehmenden, der eine Bandbreite wichtiger Themen der Naturschutzberatung betrachtete.